Ausgabe vom 15.09.2025 Seite 9

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Von wegen 90 Minuten Abseits Das Spiel dauert 90 Minuten – lehrte Sepp Herberger die Fußballwelt. Nie lag der ehemalige charismatische Nationaltrainer mit dieser Aussage so falsch wie heute. Ehrlich: Seit jeher wird auf dem Rasen doch länger gekickt als die obligatorischen eineinhalb Stunden. Unterbrechungen jedweder Art sind das Zünglein an der Waage, wenn die Regelhüter die Uhr rigoros anhalten, weil das Leder mal wieder zum Stillstand kommt. Die erste offizielle Nachspielzeit datiert übrigens aus dem Jahr 1891, als der Torwart von Aston Villa kurz vor Schluss gegen Stoke City bei einer 1:0-Führung den Ball absichtlich über das Stadiondach zimmerte, um das Geschehen herauszuzögern. Welch unzivilisiertes Gehabe. Seit Beginn der Saison 2025/26 hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Länge der Nachspielzeit noch stärker an die tatsächlich verloren gegangene Spielzeit angepasst. Für mehr Transparenz und Gerechtigkeit, heißt es. Gut für den 1. FC Köln, der bei der 3:3-Achterbahnfahrt am Samstag in Wolfsburg vom bislang spätesten Treffer der Oberhaus-Historie profitierte. Jakub Kaminski traf in der 114. Minute zum Ausgleich, bescherte dem Aufsteiger einen glücklichen Punkt – und schrieb Geschichte. Die 90 Minuten sind ...