Ausgabe vom 24.10.2025 Seite 14

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Depressionen eines Rockmusikers „Bruce Springsteen – Deliver Me From Nowhere“: Intimes Teil-Biopic über „The Boss“ Hans Gerhold RHEINE. Biopics, die alle Stationen eines berühmten Lebens mit Schauspielern abarbeiten, die den Idolen ähneln und gewöhnlich mit einem Super-Konzert enden, gibt es zuhauf. Mit „Bruce Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ nach dem gleichnamigen Sachbuch von Warren Zanes steht jedoch ein Teil-Biopic an, das anders ist als übliche Glorifizierungen und sich auf jene Phase von „The Boss“ konzentriert, der 1981/82 am Solo-Album „Nebraska“ arbeitet und eine spirituelle Krise erlebt. Damals hatte Springsteen, der vom Magazin „Rolling Stone“ 1974 so euphorisch wie prophetisch mit „Ich habe die Zukunft des Rock’n’Roll gesehen“ gefeiert wurde, erfolgreichen Alben wie „Born to Run“ und „The River“ samt Tournee gerade hinter sich und kriselte. Gegen den Willen von Plattenlabel und Manager Jon Landau (Jeremy Strong) mietet er sich ein Haus in New Jersey. Ohne die E-Street Band und untypisch mit Gitarre, Mundharmonika und Glockenspiel auf dem 4-Spur-Tonbandgerät im Schlafzimmer aufgenommen, entsteht mit Texten in der Klasse von Rockpoeten wie Bob ...