Ausgabe vom 20.02.2023 Seite 4
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Entsetzt und ernüchtert LeitartikelDer Ukraine-Krieg und die Weltlage Die Forderung wurde schneller abgeräumt, als sie aufgekommen war. Kaum hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Lieferung von Phosphor-Brandwaffen und Streumunition verlangt, um im Kampf gegen Russland zu bestehen, kam das Veto selbst der vehementesten Befürworter von Waffenlieferungen. Zu Recht, denn Streumunition ist völkerrechtlich geächtet.Doch so groß das allgemeine Entsetzen verständlicherweise auch war, zeigt der Vorgang auch, wie verzweifelt die Ukrainer längst sind. Und er dokumentiert das Versagen des Westens. Seit fast genau einem Jahr tobt der Krieg nun schon ? trotzdem haben es die Länder des westlichen Bündnisses nicht geschafft, ihre Rüstungsproduktion entschlossen hochzufahren. Allein dass es die oft beschworene Leopard-Allianz immer noch nicht gibt und ausgerechnet der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Partner zum Mitmachen animieren muss, spricht Bände. 300 Panzer würden in der Ukraine benötigt, nicht mal 40 hat man zusammen. Bei anderen Waffensystemen und der Munition sieht es leider nicht viel besser aus.Das Ganze ist eine einzige Katastrophe für die tapfer kämpfenden Ukrainerinnen und Ukrainer und eine ...