Ausgabe vom 11.11.2023 Seite 19
Suchbegriffe 11.11.2023 19
Alle schweigen. Die Stadt Rheine schweigt lange. Die lokale Politik schweigt. Der Integrationsrat der Stadt Rheine schweigt. Die Kirchen? Man hört sie nicht. Die muslimischen Gemeinschaften in Rheine? Stumm. Und auch viele Bürgerinnen und Bürger in der Emsstadt bleiben ? zumindest in der Öffentlichkeit ? merkwürdig still. Als sei nichts gewesen. Als habe es am 7. Oktober 2023 keine Massaker, kein brutales Abschlachten, keine Vergewaltigung, keine kaltblütigen Hinrichtungen, kein Kidnapping gegeben. Kaum ein öffentlicher Raum in Rheine, in dem Stellung gegen ebenso organisierten wie bestialischen Terror bezogen wird.Dabei hat Rheine in der Vergangenheit immer ein Herz gehabt, wenn Menschen in Deutschland oder in anderen Teilen der Welt Not und Leid erfuhren. Ideologie gesteuerte Bösartigkeit hatte hier keinen Platz: Es gab Lichterketten, um den Rechtsextremen zu zeigen, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Rechtsbrüche wie Brandanschläge und Morde nicht akzeptiert. Terroranschläge wie am 11. September 2001 auf die Zwillingstürme in New York oder die Anschläge in Paris 2015 haben keinen kalt gelassen. Kaum jemand, der nach dem Angriff auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift ?Charlie Hebdo? nicht den Sticker ?Je suis Charlie? (Ich bin Charlie) trug. Klare ...