Ausgabe vom 06.03.2024 Seite 5
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Der Hauptmann hat für Schulze keine Zeit Entwicklungsministerin in Burkina Faso Svenja Schulze steht bei 40 Grad Celsius in einem Beet im zweitheißesten und achtärmsten Land der Welt. Sich den Anbau von Salat auf kargen Böden erklären zu lassen, ist Routine, meint man, für die deutsche Entwicklungsministerin. In Burkina Faso geht es aber selbst im Gemüsegarten um Geopolitik, Russland und Europa und die große islamistische Terrorbedrohung, die Millionen Menschen in Westafrika bedroht. Und die Frage, ob man mit einst scharf verurteilten Putschisten zusammenarbeiten muss, wenn man Schlimmeres verhindern will.Am Dienstag will Schulze als erste europäische Ministerin in Burkina Faso seit dem Militärputsch vor anderthalb Jahren eigentlich mit Hauptmann Ibrahim Traoré sprechen. Der stets in Kampfmontur gewandete knapp 36-Jährige wird als ungewählter Übergangspräsident von vielen im Land als Retter gefeiert ? trotz eines menschenrechtlich zweifelhaften Kurses. Vergangenen Sommer traf er Kremlchef Wladimir Putin. Zeit für Schulze hat er nicht.Die Ministerin muss sich mit Außenminister Jean Marie Karamoko Traoré zufriedengeben. Sie habe die Erfolge der Zusammenarbeit betont und die Frage gestellt, wie der Übergang zu einem Rechtsstaat aussehe, erzählt Schulze danach. ...