Ausgabe vom 03.02.1997 Seite 18

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T Tnter den vielen guten Streichquar LJ tetten, die es weltweit gibt, nimmt das amerikanische Emerson String Quartet einen Spitzenrang ein. Und da die Gattung Streichquartett als Inbegriff der Kammermusik, wenn nicht der Tonkunst überhaupt gilt, sitzen Eugene Drucker, Philip Setzer, Lawrence Dutton und David Finckel ganz oben auf dem Musikerolymp. Dabei waren es vier zurückhaltendgutgelaunte Herren, die für ein Meisterkonzert der Direktion Schoneberg das Podium des kargen Hörsaals H 1 betraten ein Eindruck, der mit der Kunst der Emersons aufs engste zusammenhängt. Fern von jeder solistischen Eitelkeit, läßt jeder dem anderen gleichsam den musikalischen Vortritt, was zu einer erstaunlichen Durchhörbarkeit der präsentierten Werke führt. Das eigentlich Fesselnde an diesem Konzert war daher die Art, wie die vier Instrumente zu und miteinander sprachen. Am Anfang stand Schuberts Rosamunde Quartett a Moll, aus einem zitternd angespannten Pianissimo entwickelt, das immer wieder in Generalpausen verebbte, aus denen es wie ansatzlos im Forte herausbrach allein die Perfektion dieses dynamisch rhythmischen Wechselspiels wäre den Besuch wert gewesen. Doch da gab es auch noch die unfaßbare Ausgewogenheit des Klanges im Andante, das widerborstige und doch so zurückgenommene ...