Ausgabe vom 13.11.2023 Seite 5

Suchbegriffe 13.11.2023    5


?Perfide sprachliche Verdrehung? EKD-Ratsvorsitzende rügt Flüchtlingspolitik Ulm. Mit Appellen zu mutigem Eintreten gegen Antisemitismus und einem humanen Umgang mit Geflüchteten hat die Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus rief die demokratischen Parteien zu einem gemäßigteren Ton in der Debatte über die Flüchtlingspolitik auf. Es werde von ?Zahlen? gesprochen, die ?runtermüssen?, als ginge es ?um eine mittelschwere Matheaufgabe?. ?Wer von Migration redet, redet von Menschen?, sagte Kurschus, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist, am Sonntag in Ulm.?In perfider sprachlicher Verdrehung wird aus den Ertrinkenden die Flut gemacht und aus den Schiffbrüchigen die Welle, die angeblich uns überschwemme?, sagte sie in ihrem Bericht an die 128 Mitglieder des Kirchenparlaments. Das Wort Migranten werde ?beinahe unisono? mit den Adjektiven ?illegal? oder ?irregulär? verbunden, obwohl die Mehrheit von ihnen einen Schutzstatus erhalte. ?Unbedacht oder auch bewusst grob? sei zudem suggeriert worden, Geflüchtete machten Einheimischen die Gesundheitsvorsorge streitig, sagte die westfälische Präses Kurschus, ohne CDU-Parteichef Friedrich Merz konkret zu nennen, dessen Äußerung zu ...