Ausgabe vom 22.02.2025 Seite 35

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Glücksgefühle und Kälteschock Wintertage in Kopenhagen Im Sommer platzt die dänische Hauptstadt oft aus allen Nähten. Das Gegenteil im Winter: Dann kommt eine typische Lebensart zum Vorschein, und im Hafen springen Menschen ins Eiswasser. Roswitha Bruder-Pasewald Der Mann hat gut reden. „Nicht nachdenken, einfach reingehen“, rät Hans Henrik Heming. Mit seinen Gästen hat sich der sportverrückte Langstreckenschwimmer, der auch schon mal Bornholm umrundet hat, im Kopenhagener Hafen getroffen: zum Winterbaden an der Badestelle Søndre Refshalebassin. Es dämmert bereits. Nebel kriecht übers Wasser, es nieselt. Und jetzt soll man ins Wasser mit Kühlschranktemperatur steigen? Manchem in der Gruppe genügt die Probe mit dem kleinen Finger zum Abwinken. Aber es gibt die Mutigen. In Badekleidung steigen sie die Stufen der Leiter hinab und lassen sich rücklings in das eiskalte Wasser gleiten. Hans Henriks Ratschlag, angesichts der Kälte nicht in Schnappatmung zu verfallen, setzen einige allerdings nicht um. Lange hält es niemanden im Becken aus, einige schaffen immerhin ein paar Schwimmzüge. Zurück an Land spurten sie bibbernd Richtung Sauna. Sommers wie winters – für viele Dänen ist das frühmorgendliche Bad so ...