Ausgabe vom 01.03.2025 Seite 37

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„Sie waren noch nett zu mir“ Regisseur Mohammad Rasoulof über seine Oscar-Erwartungen und die Haft im Iran In seiner Heimat wurde Mohammad Rasoulof gerade zu acht Jahren Haft verurteilt. Statt im Gefängnis ist der iranische Regisseur nun bei den Oscars. Kurz zuvor treffen wir ihn in Berlin. Im Interview berichtet er von seiner Haft und seinem Heimweh nach den Bergen seiner Kindheit.Von Daniel Benedict H err Rasoulof, bei Oscars geht es um Glanz und Glamour. In diese Welt kommen Sie jetzt mit einem existenziellen Film über Frauen, die für die Freiheit zu sterben bereit sind. Wie fühlt sich das an? Mohammad Rasoulof: Der Glamour ist weit weg von mir. Ich habe das nie gesucht. Aber es ist großartig, dass wir nominiert sind. Wir erzählen eine iranische Geschichte. Alles spielt in diesem Land, alles hat mit seiner Kultur und Gesellschaft zu tun. Dass der Film nun bei den Oscars ist, zeigt mir, dass die Geschichte auch universell ist. Und natürlich bedeutet die Oscar-Nominierung, dass unser Film jetzt global wahrgenommen und von sehr vielen Menschen gesehen wird. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich darüber bin – auch für mein Team. Schützt die internationale Aufmerksamkeit für „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ...