Ausgabe vom 05.11.2025 Seite 21

Suchbegriffe 05.11.2025    21


Ein bewegendes Vermächtnis Solisten und Musikvereins-Chor bringen Klaus Böwerings „Requiem – ein Memorial“ zur Uraufführung RHEINE. Es war ein Abend, der sich tief in das Gedächtnis der Zuhörer einschreiben wird. Am späten Sonntagnachmittag erklang in der St.-Dionysiuskirche zum ersten Mal das „Requiem – ein Memorial“ von Klaus Böwering – eine Komposition, die wie ein musikalisches Statement wirkt. Der 1936 geborene Musiker schrieb dieses Werk als seine Frau, die Konzertsängerin und Gesangspädagogin Renate Lücke-Hermann, unheilbar erkrankt war. Was in dieser Zeit entstand, ist ein Requiem, das nicht von Dunkelheit erzählt, sondern von Licht. Man erlebte hier Musik als Dialog. Klaus Böwering, über Jahrzehnte prägende Figur des Musiklebens im Münsterland, ist ein Musiker, der nie den Menschen aus dem Blick verliert. In seinem Requiem begegnet man ihm: dem Klangsucher, dem Seelsorger, dem Liebenden. Er selbst nannte es „den Versuch, das Zu-Ende-Leben in Musik zu fassen“. Das Werk ist nicht Klage, sondern Gespräch – mit der Vergänglichkeit, mit Gott, mit jener, die er auf ihrem letzten Weg begleitete. Schon die Eröffnung des Konzerts war von einer tiefen Stille getragen. André ...