Ausgabe vom 28.02.2023 Seite 15
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Angeklagter vermisst Gerechtigkeit Freiheitsstrafe auf Bewährung für Opfer der Familienfehde mit Verfolgungsjagd -mok- RHEINE/HÖRSTEL. Recht und Gerechtigkeit ? das sind zwei Paar Schuhe. Deutlich wurde das jetzt am Amtsgericht Rheine. Da saß jemand auf der Anklagebank, der auch Opfer ist. Einer, der im Zuge einer Familienfehde Ende März 2021 verfolgt, angefahren und auf einem Acker in Altenrheine von den Angreifern schwer verletzt liegen gelassen wurde. Einer, der nur mit Glück seinen Verletzungen nicht erlegen und nicht an Unterkühlung gestorben ist. Dieser Mann ist jetzt verurteilt worden, weil er damals in der Bedrängnis, als die Verfolger ihn wild mit ihren Fahrzeugen jagten, mit seinem Auto gezielt gegen ein Verfolgungsfahrzeug gefahren ist. Acht Monate Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung, kassierte der 33-Jährige jetzt am Amtsgericht dafür.Der Mann, der den 33-Jährigen damals als mutmaßlicher Haupttäter lebensgefährlich verletzt haben soll, lebt unterdessen auf freiem Fuß. Vor dem Landgericht Münster konnte man dem mutmaßlichen Angreifer den zur Anklage gebrachten ?versuchten Totschlag? bei der Verhandlung Ende des vergangenen Jahres nicht nachweisen. Ergebnis: Freispruch. Lediglich wegen unterlassener Hilfeleistung ordnete das Landgericht im ...