Ausgabe vom 01.07.2024 Seite 2
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Duell zwischen einem Reformer und einem Hardliner Im Iran kommt es zur Stichwahl um das Präsidentenamt Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler waren am Freitag aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen. Von insgesamt 80 Bewerbern hatte der Wächterrat, das mächtige islamische Kontrollgremium, nur sechs als Kandidaten zugelassen. Zwei von ihnen zogen sich zurück. Die Wahlbehörde zählte insgesamt knapp mehr als 24 Millionen abgegebene Stimmen. Damit liegt die Wahlbeteiligung bei historisch schlechten 40 Prozent.Der Reformkandidat Peseschkian ist 69 Jahre alt und stammt aus dem Nordwesten. Im Wahlkampf warb der bisher eher unscheinbare Politiker für neues Vertrauen zwischen Regierung und Volk, das nach gescheiterten Reformversuchen, politischer Repression und einer Wirtschaftskrise von der Politik maßlos enttäuscht ist. Peseschkian wurde als einziger gemäßigter Politiker zugelassen. Wie viele Politiker des Reformlagers forderte er eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen. Im Wahlkampf kritisierte er die Kopftuchpolitik und warb mit bürgerlichen Positionen für Stimmen. Zugleich bekundete Peseschkian seine Loyalität für Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei sowie die mächtigen Revolutionsgarden und lobte den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel. ...