Ausgabe vom 29.01.2025 Seite 5

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Substanz schmilzt LeitartikelIndustrie fordert eine Reformagenda Die unfassbare Tat von Aschaffenburg hat das Thema Wirtschaft im Bundestagswahlkampf wieder gefährlich in den Hintergrund gedrängt. Die Warnungen und Appelle der Wirtschaftslobbyverbände an die nächste Bundesregierung, das Ruder endlich herumzureißen, werden auch deshalb noch eindringlicher. Der Bundesverband der Industrie berichtet von einer miserablen Stimmung, die es so noch nicht gegeben habe, und von weiteren Abwanderungsplänen großer Unternehmen. Mittelständler wollen an diesem Mittwoch bundesweit bei einem „Wirtschaftswarntag“ auf die Straße gehen, um ihrer Not Luft zu machen. Ohne Wirtschaftswachstum lebt Deutschland von der Substanz, und die schmilzt wie Eis in der Sonne in einer alternden Gesellschaft, in der immer mehr Menschen auf soziale und gesundheitliche Leistungen angewiesen sind. Der Substanzverlust dauert bereits Jahre, denn die deutsche Wirtschaft wächst schon seit 2018 nicht mehr. Vor allem die Industrie schrumpft, sie produziert heute elf Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr. Deutschland war einst stolz auf seinen starken Industriesektor. Es ist dabei, diesen Vorteil zu verlieren.Klar, es gab ungünstige äußere Faktoren, die Corona-Pandemie, ...