Ausgabe vom 05.06.2025 Seite 4

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Am Ende ein Eigentor LeitartikelHöhere US-Zölle für Stahl und Aluminium Einen Tag, bevor Bundeskanzler Friedrich Merz mit US-Präsident Donald Trump in Washington zusammentrifft, erhöht dieser die US-Einfuhrzölle für Stahl und Aluminium auf 50 Prozent. Trumps Zölle richten sich zwar gegen die gesamte Welt, nicht nur gegen die Europäer. Trotzdem ist der Schritt so kurz vor dem Besuch von Merz ein Affront, denn Deutschland ist als Handelsnation von jeder Art Zoll besonders betroffen. Zwar exportieren deutsche Stahl- und Aluminiumhersteller nur einen Bruchteil ihrer Produktion in die USA. Dennoch sind die USA für die Stahl-Hütten immer noch der wichtigste Exportmarkt. Und negativer noch als der Rückgang der deutschen Ausfuhren in die USA dürften sich die gefürchteten Zweitrundeneffekte von Trumps Zollpolitik auswirken: Hersteller aus allen Teilen der Welt, insbesondere aus Asien, dürften als Reaktion versuchen, größere Liefermengen nach Europa umzulenken. Das würde die erzielbaren Preise für deutsche Hersteller stark drücken. Für die angeschlagene Stahlindustrie ist das eine weitere Hiobsbotschaft. Sie hat bereits mit zu hohen Energiekosten zu kämpfen. Zudem muss der energieintensiven Branche in den kommenden Jahren ...