Ausgabe vom 13.06.2025 Seite 5

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Führung gefragt LeitartikelKlingbeil vor SPD-Parteitag unter Druck Lars Klingbeil sagt es eher beiläufig: Zu mehreren Aussagen aus dem „Manifest“ habe er explizit eine andere Meinung, so der SPD-Chef auf Instagram. Es brauche keine Kehrtwende, was die Unterstützung der Ukraine angehe. Eine Partei müsse inhaltliche Debatten aushalten. Ja, der Vizekanzler hat recht, dass Parteien, zumal wenn sie den Anspruch haben, Volksparteien zu sein, Kontroversen aushalten müssen. Genau diese Debatte um Russland, Aufrüstung, Unterstützung der Ukraine, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen hat die Partei bereits in den vergangenen Jahren geführt, alte russland-freundliche Standpunkte hinterfragt und sich von ihnen öffentlich verabschiedet. Und nein, das „Manifest“ ist aufgrund des Zeitpunkts der Veröffentlichung, der Inhalte und der Autoren kein reines Medien-Aufreger-Thema, das weiß Klingbeil sehr genau. Der Versuch des Herunterdimmens wird nicht funktionieren. Es brodelt in der SPD und das „Manifest“ ist Ausdruck dessen. Der Zeitpunkt der „Friedensschrift“ könnte schlechter nicht gewählt sein. Ende Juni in der Woche des SPD-Parteitags steht der wichtige Nato-Gipfel in Den Haag an. Dabei geht es um die ...