Ausgabe vom 11.07.2025 Seite 13

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Kinder haben gefälligst zu lächeln „Vatersland“ auf Arte Leise prasseln kalte Kölner Erde auf den Sarg im tiefen Schacht. Marie ist zehn Jahre alt, als ihre Mutter stirbt. Nun steht sie im blauen Mäntelchen buchstäblich am Abgrund. Im Sarg die gestorbene Mutter, mit 48 vom Krebs weggerafft. Links und rechts nur Männer, die für Gefühle keine Worte finden. Ihre ausgestreckte kleine Hand findet nicht die Hand des Vaters. Der ist vom Schmerz betäubt und versucht die dreiköpfige Rest-Familie mit Weisheiten aus seiner Wehrmachtszeit durch die anbrechenden 1960er Jahre zu bringen. Das autobiografische Drama „Vatersland“ aus dem Jahr 2023 erzählt, wie ein Mädchen umringt von großer emotionaler Kälte seinen Platz im Leben sucht. Es ist die eigene Geschichte Petra Seegers, die das Drehbuch schrieb, die Regie führte und auch auf vielen hineinmontierten alten Bildern und Filmen zu sehen ist. Das große Pfund dieser Selbstinszenierung im besten Sinne sind die starken Darstellerinnen. „Tatort“-Star Margarita Broich glänzt in der Doppelrolle als erwachsene Marie des 21. Jahrhunderts und als ihre Mutter in der Wirtschaftswunderzeit, die in Rückblenden mit Bildern der echten Mutter vom Familienarchiv ...