Ausgabe vom 27.04.1978 Seite 15

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MV Rheine. Drei Tote und neun Verletzte, davon zwei mit schweren Schädelverletzungen, waren die Opfer einer Katastrophe, die sich gestern mittag gegen 14 Uhr auf der Baustelle im Sanierungsabschnitt 1 im Nadorff Dreieck ereignete. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit war man bei den Bohrarbeiten auf eine 250 kg Bombe gestoßen. Unmittelbar vor dem Unglück hatte der Baggerführer vom Maschinisten des Bohrgerätes die Mitteilung erhalten, man sei in vier Metern Tiefe auf Eisen gestoßen. Direkt darauf hob sich das Bohrgerät in die Höhe bis zum dritten Stockwerk des Rathausneubaues und fiel dann auf die Erde zurück. Erst dann erfolgte eine gewaltige Detonation und eine Riesen Staub und Dreckwolke, vermischt mit Materialien aus der Baustelle, machte sich breit. Stahlträger und Eisenteile flogen durch die Luft, Scheiben und Türen der umliegenden Häuser wurden eingedrückt, 20 Fahrzeuge beschädigt. Eisenträger und Eisenteile flogen bis oben auf das Nadorff Haus III und über den Rathausneubau hinweg bis vor das Karstadthaus. Ein tiefer Krater war an der Detonationsstelle entstanden. Bei den drei Getöteten handelt es sich um den Bauhelfer Wolfgang Bartsch und den Maschinisten Günter Lehmann, beide aus Essen, sowie um den Bauarbeiter Norbert Ansmann von der Rheiner Firma ...