Ausgabe vom 09.10.2023 Seite 5
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Israels neues Trauma LeitartikelDer Großangriff der Hamas Es ist ein groß angelegter, beispielloser und heimtückischer Angriff und eine Zäsur für die Region: 50 Jahre nach dem Beginn des Jom-Kippur-Kriegs schockiert die Hamas mit einem Raketenhagel auf Israel. Mehr noch: Die Kämpfer dringen erstmals ins Land ein, machen Jagd auf Hunderte Soldaten und unschuldige Zivilisten, von denen viele getötet oder als Geiseln genommen werden. Kein Wunder, dass die ?New York Times? Bezüge zum ?11. September?-Moment der USA herstellt in Anspielung auf die Anschläge von 2001, durch die Terroristen einer starken Nation plötzlich das Trauma der Verletzbarkeit und Schwäche einpflanzten.Wer noch einen Beweis gesucht hat, wie verwundbar der von Feinden umringte Staat Israel ist: Hier ist er. Warum die wohl besten Geheimdienste der Welt aus Israel und den USA an einem so symbolträchtigen Tag kläglich versagt haben, bleibt ein Rätsel. Offenbar haben sich die Hamas-Kämpfer geschickt eine Phase innenpolitischer Schwäche zunutze gemacht, die sich ein Staat wie Israel ganz einfach nicht leisten kann. Netanjahu, der angetreten ist, Sicherheit zu garantieren, ist schwer angeschlagen und muss zeigen, dass er in der Not das Land einen kann.Es ist kein Zufall, dass der schwere Schlag mitten in ...