Ausgabe vom 09.10.2023 Seite 9
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Wollen wir das so? KommentarDer Videobeweis bleibt ein Sorgenkind Der Videobeweis oder VAR (Video Assistant Referee) ist inzwischen sechs Jahre alt geworden, die Grundschulreife muss man dem System aber in steter Regelmäßigkeit absprechen. Jüngster Beweis: Die verrückten Minuten beim BVB-Heimspiel gegen Union Berlin. Danach drängt sich automatisch die Frage auf: Hat der Videobeweis den Fußball wirklich besser gemacht?Gerechter ist er geworden, da lassen vor allem die millimetergenauen Abseitsentscheidungen keinen Zweifel zu. Aber: Wenn die Software für kalibrierte Linien während eines Spiels ? wie eben in Dortmund geschehen ? abschmiert, wer kann dann gewährleisten, dass sie nach einem Neustart wirklich zu 100 Prozent richtig liegt?Der zweite Aspekt ist die Emotionalität, die ad absurdum geführt wird. Es wird der Tag kommen, an dem sich ein Spieler beim Jubel über ein Tor verletzt, das anschließend wieder einkassiert wird. Jede Wette...Von den gehemmten Reaktionen auf den Rängen ganz zu schweigen. Ich selbst bin inzwischen froh, wenn ich weiß, dass ? etwa in der ersten DFB-Pokal-Runde ? kein Videobeweis zum Einsatz kommt. Tor heißt Tor, Jubeln ist erlaubt, ganz ohne Aufschub.Der Videobeweis steht sinnbildlich für einen Drang nach Optimierung, aber er ist für ...