Ausgabe vom 22.11.2023 Seite 10

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Klares Geständnis bleibt aus Rad: Ullrichs Dopingbeichte zwischen den Zeilen Berlin. Nach fast zwei Jahrzehnten Schweigen und einem heftigen Alkohol- und Drogenabsturz spricht Jan Ullrich erstmals über jahrelanges Doping in seinem Team Telekom. ?Ich weiß nicht, ob man das aus heutiger Sicht verstehen kann. Aber damals fühlte sich das alles völlig normal an?, sagte der Ex-Radsportler dem ?Stern?. Doping zur Wahrung der Chancengleichheit ? so wurden die verbotenen Substanzen gerechtfertigt. ?Ohne nachzuhelfen, so war damals die weit verbreitete Wahrnehmung, wäre das so, als würdest du nur mit einem Messer bewaffnet zu einer Schießerei gehen?, ergänzte der 49-Jährige.Ullrich gewann als erster und bislang einziger Deutscher im Jahr 1997 die Tour der France. Die ganze Republik feierte ihn wie einen Popstar. Zwei Jahre zuvor war er zum Top-Rennstall Telekom gewechselt und habe dort ?ziemlich schnell gelernt, dass Doping weit verbreitet war?, wie er sagte.Schon lange vor Ullrich hatten viele der ehemaligen Teamkollegen Dopinggeständnisse abgelegt ? er weigerte sich. Früher sagte er stets, er habe niemanden betrogen. Eine klare Formulierung wie ?Ich habe gedopt? verkniff sich der gebürtige Rostocker auch in diesem Interview. Möglicherweise folgt dieser finale Schritt in ...