Ausgabe vom 08.05.2024 Seite 13

Suchbegriffe 08.05.2024    13


Eine sympathische Mischpoke Das Serienwunder ?Die Zweiflers? im Ersten Die sechsteilige Serie traut Zuschauerinnen und Zuschauern einiges zu, etwa ein bisschen Sprachen-Wirrwarr, wenn Jiddisch und Englisch gesprochen werden und deshalb Untertitel zu sehen sind. Hervorragend besetzt ist sie ohnehin, zum Beispiel mit Sunnyi Melles, Saffron Coomber, Deleila Piasko, Aaron Altaras, Leo Altaras, Martin Wuttke und Chansonsängerin Ute Lemper.Die sympathisch dysfunktionale Mischpoke ist liebevoll entworfen. Im Jiddischen hat das Wort ?Mischpoke? (Familie, Verwandtschaft) keinen negativen Beiklang, im Deutschen dagegen wird der Begriff meist abwertend benutzt.?Mein Anliegen mit den Zweiflers ist es, eine Familiengeschichte zu erzählen, die einen authentischen Einblick in diesen Mikrokosmos gibt und die Ambivalenz des jüdischen Selbstverständnisses in Deutschland auf tragisch-humoristische Weise verhandelt?, sagt der 1984 in Frankfurt geborene David Hadda. Der Nachkomme von Holocaust-Überlebenden ist Schöpfer und Showrunner der Serie, die vage in den späten Merkel-Jahren angesiedelt ist.Man nehme sich trotzdem nicht heraus, exemplarisch zu sein oder alle zu repräsentieren, sagt Hadda, der zusammen mit Juri Sternburg und Sarah Hadda die Drehbücher schrieb. Man wolle vor allem ...