Ausgabe vom 08.11.2024 Seite 2

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Die Geschichte einer Entfremdung Scholz und Lindner hatten einst ein Vertrauensverhältnis Berlin.. Politik ist ein hartes Geschäft. Je höher die Machtebene, desto härter. Das wissen Politiker und Beobachter. Dennoch wird der 6. November als der Tag in die politische Geschichte Deutschlands eingehen, an dem persönliche Abneigung staatspolitisch wurde. SPD-Kanzler Olaf Scholz nimmt kein Blatt mehr vor den Mund, als er am Mittwochabend ankündigt, seinen FDP-Finanzminister Christian Lindner aus dem Kabinett zu schmeißen. Scholz wirft Lindner vor, Kompromisse durch öffentlich inszenierten Streit übertönt und Gesetze sachfremd blockiert zu haben. „Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert. Zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen.“ Dem FDP-Politiker gehe es um die eigene Klientel und um das kurzfristige Überleben der eigenen Partei. Scholz verweist auf die internationale Lage mit Kriegen in Nahost und der Ukraine. Am Tag danach legt der SPD-Politiker nach: „Wenn man jetzt zu der Überzeugung kommt, das müssen wir einfach mal so nebenbei ausschwitzen, dann zündet man das Land an“, sagt er in Richtung Finanzminister. Der FDP-Chef greift am Mittwochabend seinerseits Scholz an. Der SPD-Politiker habe den Bruch der ...