Ausgabe vom 04.02.2025 Seite 3
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Tödliche Dosis: Ãrzte zahlen Frau starb, weil niemand Falsch-Medikation bemerkte Herford/Bielefeld. (HK). Nach einer Medikamentenüberdosierung im Krankenhaus war eine 72-jährige Frau aus Hiddenhausen (Kreis Herford) im Juni 2020 gestorben. Eine Ãrztin und ein Arzt des Mathilden-Hospitals Herford mussten sich dafür vor Gericht verantworten. Gegen Zahlung von jeweils 10.000 Euro wird das Verfahren eingestellt. Beide Mediziner bleiben damit straffrei. Die Seniorin litt an Rheuma und hatte 2010 von ihrem Hausarzt Methotrexat (MTX) verschrieben bekommen. Bei der Dosierung ist Vorsicht geboten: Rheuma-Patienten dürfen MTX nur einmal in der Woche nehmen, so steht es seit 2019 auf jeder Packung. Und war es auch auf im Medikamentenplan des Hausarztes vermerkt, den die Frau am 27. Mai 2020 im Mathilden-Hospital bei der Aufnahme vorlegte. Bei einem Unfall hatte sie sich eine Brustwirbelfraktur zugezogen. Die diensthabende Ãrztin â sie hatte eine eingeschränkte Berufserlaubnis und durfte nur unter Aufsicht arbeiten â gab die Liste, insgesamt etwa zehn Einträge, in das Computersystem ein. Der Vermerk der wöchentlichen MTX-Gabe fehlte jedoch. Nach der Nachtschicht veranlasste ein Arzt am Folgetag die Verlegung ins Franziskus-Hospital zwecks ...