Ausgabe vom 02.04.2025 Seite 19

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Renaissance für den Madagaskarplan? Soziologe Andreas Kemper spricht über moderne Pläne der Rechten RHEINE. Der Madagaskarplan des Nationalsozialisten von 1940 war im VHS-Vortrag des Soziologen Andreas Kemper „Madagaskarplan 2024 – Faschistische Deportationsstädte“ nur der Aufhänger für sein Hauptthema der „Charter Cities“. Bei seinen einführenden Worten sah Herbert Bühner, Die Linke, eine Beziehung zum Anliegen der Reihe „Erinnern und Gedenken“. Die Formel des „Nie wieder“ in Bezug auf den Faschismus erfordere auch, sich mit aktuellen gefährlichen Entwicklungen zu befassen. Im Vortrag erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer von der kurzfristigen Idee von NS-Führern im Jahr 1940, über die Massenaussiedlung von Juden auf die Insel Madagaskar oder über die Hintergründe nur Stichworte. Auch nichts darüber, warum der NS diesen Plan relativ schnell aufgab. Mit Blick auf den im Herbst 2023 beim Treffen rechter Kreise in Potsdam von Martin Sellner aufgebrachten Begriff der „Remigration“ zogen politische Beobachter Querverbindungen zu der Idee des Madagaskarplans. Die Idee, Menschen in Enklaven ohne Bezug zum umgebenden Staat anzusiedeln, werde seit dem Vorschlag des ...