Ausgabe vom 30.05.2025 Seite 4

Suchbegriffe 30.05.2025    4


Friedensaktivist und Aggressor Der amerikanische Präsident will nicht mehr Weltpolizist sein – Trumps außenpolitischer Nihilismus birgt aber auch Gefahren washington. Verfolgt der amerikanische Präsident eine Strategie − oder hat er selbst längst die Orientierung verloren angesichts unzähliger Kehrtwenden? Im Wahlkampf prahlte Trump, er werde den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Seither hat er wiederholt Selenskyj getroffen und mit Putin telefoniert. Den ukrainischen Präsidenten hat er einmal aus dem Weißen Haus geworfen und sich dann mit ihm im Petersdom in Rom ebenso medienwirksam wieder versöhnt. Deutlich diskreter und stabiler ist die Fernverbindung zum russischen Präsidenten: Stundenlange Telefonate, kaum Kritik − jüngst sprach Trump von einem „exzellenten“ Gespräch. Die Europäer sahen das transatlantische Verhältnis schon fast verloren, bis Abgesandte der „Koalition der Willigen“ – Merz, Starmer, Macron, Tusk – nach Kiew reisten und ultimativ eine Waffenruhe forderten. Ein Bild zeigt sie zusammen mit Selenskyj, vor ihnen liegt ein Handy: Am Telefon ist Donald Trump, der ihre Forderung nach einer Waffenruhe unterstützt. Trump wurde von den Europäern wie eine ...