Ausgabe vom 01.09.1949 Seite 5
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An einem frostklirrenden Dezember morgen des Jahres 1913 klopfte der Bursche eines Kommandierenden Generals den kostbarsten der drei Pelze seines Herrn aus. Das üppige Kleidungsstück, durch dessen Zerteilung sich eine mehr köpfige Familie gegen Kälte hätte schützen können, war erst vor Minuten aus dem Mottensack herausgeholt worden. Alldieweil die alte, schon greise Kx el lenz ihn zwecks Besuches eines hohen Regierungsbeamten während dieses Winters zum ersten Mal anziehen wollte, mußte der verschwenderisch innen mit Pelz gefütterte, außen mit Pelz besetzte Aus gangsmantel weniger entstaubt, als entduftet werden. Denn es stank in seinem Umkreis meterweit nach Kampfer. Der Bursche hieb daher mit einem vielgewun denen Rohrklopfer nach Leibeskräften auf ihn ein. Eh er sich dessen versah., stand ein mitteljähriger Mann neben ihm. Der war durch die Straßenpforte gekommen, den großen Gartensteig entlang gegangen, hatte dann aber nicht an der Villentür geklingelt, sondern den Weg seitwärts zu dem Wirtschaftshof gewählt, wo schon geraume Zeit hindurch der Generalspelz mit Hieben bearbeitet wurde. Bring doch diesen Brief, bat der Fremde in höflichem Ton, dem Kommandierenden. Ich hätt das zwar selbst tun können, denn die Haustür ist nur angelehnt aber ich lieb es ...