Ausgabe vom 27.11.2024 Seite 9

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Die Rolle seines Lebens Abseits Schiedsrichter leben gefährlich – und damit sind nicht nur die schlimmen und immer häufiger vorkommenden Übergriffe auf die Unparteiischen auf den Amateur-Fußballplätzen gemeint. Auch geraten sie immer mal wieder mitten in das Spielgeschehen hinein, nehmen im wahrsten Sinne des Wortes Kontakt zu den Akteuren auf. Wer erinnert sich noch an Walter Eschweiler, der bei der Fußball-WM 1982 fast allen Stars die Show klaute – unfreiwillig. Der Peruaner José Velasquez hatte in der Partie gegen Italien (1:1) nur Augen für den Ball und rannte den Spielleiter aus Bonn über den Haufen. Eschweiler machte eine Rolle rückwärts, verlor dabei nicht nur die Karten und seine Pfeife, sondern auch einen Zahn. Aufgeben aber gab es für den Mann aus dem diplomatischen Dienst nicht, natürlich pfiff der heute 89-Jährige nach der „Rolle seines Lebens“ weiter. „Lieber Herr Minister, außer dem angeborenen Dachschaden liegt keine nennenswerte Beschädigung vor“, antwortete Eschweiler schlagfertig auf die Nachfrage des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der noch in der Halbzeit besorgt angerufen hatte. So schnell war Mitch Dunning vor einer Woche nicht wieder zu Scherzen aufgelegt. Der ...