Ausgabe vom 05.05.2025 Seite 18

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„Es ist wirklich ein großes Elend“ Unbekannte Briefe von Mimi Overhues, geb. Timmerman, aus dem Mai 1945 entdeckt RHEINE. Auch 80 Jahre nach Kriegsende tauchen noch neue Quellen über diese Zeit in Rheine auf. Carola Krawinkel beschreibt im kürzlich von unserem Medienhaus veröffentlichten Bericht den Verlust ihres Elternhauses im April 1945. Am 6. Mai und 7. Mai 1945 berichtet die 59-jährige Mimi Overhues, geb. Timmerman, in zwei Briefen an ihre Schwester die Situation nach vier Wochen Besatzungszeit. Diese wurden kürzlich in der Sammlung Laumann entdeckt. Darin heißt es wie folgt: „Gestern ging Franz zu Fuß nach Salzbergen, kam aber nicht bis hin. Er (Wort fehlt) sich bei einem Bauern herein, wo bald darauf 3 Tommies kamen, die mit vorgehaltener Pistole Schnaps forderten, durchsuchten alles und sperrten ihn mit den 3 Frauensleuten 1 Std. ein. Der Bauer war abwesend. Gut, dass er seine Uhr hier gelassen hatte, sonst wäre er die los gewesen.“ Diesen Versuch ihres Ehemannes, seinen Geburtsort zu erreichen, vielleicht auch, um an Nahrungsmittel zu kommen, schildert Mimi Overhues am 6. Mai 1945 in einem langen Brief an ihre Schwester Clara, verh. Reese. Der Brief wird mangels Postzustellung durch Bekannte nach Recke gebracht, wo sie sich ...