Ausgabe vom 29.07.2025 Seite 4

Suchbegriffe 29.07.2025    4


Von ganz links nach ganz rechts Holocaust-Leugner Horst Mahler ist tot potsdam. Von ganz links rückte der Jurist Horst Mahler nach ganz rechts: Er war Mitbegründer der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) und wandelte sich später zum Rechtsextremisten. Als Leugner des Holocaust wurde er mehrfach verurteilt, zuletzt zu zehn Jahren Gefängnis, die er schwer krank in Brandenburg/Havel absaß. Ein zwischenzeitlicher Fluchtversuch nach Ungarn endete schnell. Bis zu seinem Tod zeigte sich Mahler mit nationalistischen und antisemitischen Äußerungen als unbelehrbarer Rechtsextremist. Am Sonntagnachmittag starb er in Berlin im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus, wie Rechtsanwalt Jan Dollwetzel, der ihn zuletzt in einem Prozess vertreten hatte, sagte. Mahler wurde am 23. Januar 1936 in Haynau (Schlesien) geboren. Nach dem Krieg wuchs er zunächst im sachsen-anhaltinischen Dessau-Roßlau auf. Sein Vater war überzeugter Nationalsozialist und nahm sich 1949 das Leben. Daraufhin siedelte die Familie nach West-Berlin über. Mahler wurde Anwalt von Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld und von Studentenführer Rudi Dutschke. 1969 verteidigte er die Kaufhaus-Brandstifter Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Kurz danach gründete er mit ihnen die ...