Ausgabe vom 12.11.2021 Seite 5
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Innerlich zerrissen LeitartikelCDU: Es gibt erneut internen Wahlkampf Wer am Wochenende die ?Frankfurter Allgemeine Zeitung? aufschlug, bekam bereits eine Ahnung davon, was sich bei der CDU abzeichnen wird in den nächsten Wochen. Helge Braun ? Kanzleramtsminister, Merkel-Vertrauter, Corona-Manager ? gab ein Interview, das sich im ersten Teil bereits wie die Bewerbungsrede für den Parteivorsitz liest.Der CDU steht nun ein Dreikampf, möglicherweise auch ein Vierkampf bevor. Allen Bemühungen zum Trotz, eine einvernehmliche Team-Lösung zu finden, die dann eine Mitgliederbefragung absegnet. Stattdessen wird es erneut einen parteiinternen Wahlkampf geben. Daran ist prinzipiell nichts auszusetzen, das ist im Gegenteil Merkmal innerparteilicher Demokratie. Doch die CDU hat dieses Verfahren seit dem Merkel-Rückzug von der Parteispitze zu oft durchgemacht, als dass ein Signal des Aufbruchs von einem erneut scharf geführten Wettbewerb ausgehen würde.Das Problem dabei: Die Partei ist ob ihres Kurses innerlich zerrissen ? das war schon 2018 so und hat sich seitdem nicht verändert. Bleibt man beim Merkel-Mitte-Kurs, mit dem man vier Wahlperiodenlang das Kanzleramt verteidigte? Oder setzt man auf einen konservativeren Kurs ? ein Gegenentwurf zum ?linken Mainstream?, wie es ...