Ausgabe vom 08.04.2025 Seite 19

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Die Vergebung menschlicher Schuld Beeindruckende Aufführung der Johannespassion von Johann Sebastian Bach in der Stadtkirche St. Dionysius RHEINE. Was wäre wohl die Passionszeit ohne eine adäquate musikalische Einstimmung? Ganz in diesem Sinne hat das Symphonieorchester Rheine gemeinsam mit den Chören der Musikvereine Rheine und Gronau am Sonntagabend Johann Sebastian Bachs (1685-1750) „Johannespassion BWV 245“ in der Stadtkirche St. Dionysius zur Aufführung gebracht. Dieses, am Karfreitag 1724 in der Leipziger Nikolaikirche aufgeführte Werk, basiert inhaltlich auf der Lutherübersetzung des Johannes-Evangeliums und wurde durch freie Dichtung und Choralstrophen ergänzt. Dabei lag der Fokus in besonderer Weise auf dem Geschehen am Kreuz und insgesamt auf der Versinnbildlichung des Prozesses der Vergebung menschlicher Schuld. Durch ihren dramatischen Stil galt die „Johannespassion“ zu Bachs Zeit „als zu sehr dem Operngenre angenähert“. Der Dirigent Simon Rattle äußerte sich in einem Interview: „Wenn man diese Musik zum ersten Mal hört, ist man einfach nicht vorbereitet auf dieses wogende Klangmeer und diese Dissonanzen“. Raliza Nikolov, die als Journalistin arbeitet, beschrieb sie als „höchst ...