Ausgabe vom 23.08.2025 Seite 33
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Hamburg und seine Bunker Vom Schutzraum zum Wahrzeichen In keiner anderen deutschen Stadt gibt es so viele Schutzbauten aus dem Zweiten Weltkrieg. Bei Führungen lehren sie Geschichte, umgenutzt sind sie Café-Location oder Hotelstandort. Eine Bunkertour. Wolfgang Stelljes Der Eingang zum âTiefbunker Steintorwallâ direkt neben dem Hamburger Hauptbahnhof ist schnell zu übersehen. Die Gäste eines Dönerladens müssen mit ihren Stühlen zur Seite rücken, dann erst kann Michael Richter eine Bodenplatte hydraulisch ausfahren. 35 Stufen führen hinab in die Tiefe. âMit Flipflops und High Heels kommt man nicht runter, die Stufen sind kürzer und entsprechen nicht der deutschen Normâ, sagt Sonja Richter, seine Frau. Man nimmt besser eine Jacke mit, denn im Bunker herrschen konstant um die 12 Grad. Zu zweit führen die Richters Gruppen durch das unterirdische Labyrinth, einer vorn, einer hinten. In keiner anderen deutschen Stadt wurden im Zweiten Weltkrieg so viele Bunker errichtet wie in Hamburg. Ãber 1000 sind dokumentiert. Knapp die Hälfte waren kleinere Röhrenbunker. Viele Bunker wurden nach dem Krieg umgenutzt. Bands fanden einen Probenraum, ein Rundbunker an der Rothenbaumchaussee dient heute als Cocktailbar. Der ...