Ausgabe vom 26.07.2025 Seite 35
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Wo der Adel pflanzte Lago Maggiore: Inselhopping zwischen Schweiz und Italien Queen Victoria kam, Napoleon auch, es sprieÃen Bananenstauden und Baumfarne: Die Eilande des Alpensees versprühen vielschichtige Exotik. Zu Besuch in Palästen und Gärten mit altehrwürdigem Flair. Florian Sanktjohanser Vielleicht doch noch mal umschulen? Auf Inselgärtner? Dann könnte man jeden Morgen auf den Brissago-Inseln von der Fähre spazieren, im Schatten von Aleppokiefern und Johannisbrotbäumen an Zistrosen herumschnippeln und zwischendurch über den langgezogenen See schauen. Solche Flausen steigen einem in den Kopf, wenn man sich von Marleen de Vlieger durch den Garten der Insel San Pancrazio führen lässt. Die 53-jährige Flämin lebt schon lange am Lago Maggiore und hat Erstaunliches zu erzählen: dass die Insel noch vor 150 Jahren aus kargen Felsen bestand und eine russische Baronin, angeblich eine uneheliche Tochter von Zar Alexander II., sie in dieses blühende Paradies verwandelte. Die Geschichte begann 1885, als jene Antoinette de Saint-Léger die beiden Inselchen kaufte. Auf Booten lieà sie Erde vom Festland herüberschippern, bei botanischen Gesellschaften bestellte sie Pflanzen aus aller Welt. Und so blühen heute südafrikanische ...