Ausgabe vom 12.08.2025 Seite 4
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Lieber kämpfen als wehrlos sterben Syriens Drusen haben das Vertrauen in die Regierung komplett verloren DaMaskus. Hashem Tablith ist erschöpft. âWir haben hart gekämpft, oft ohne Wasser und Essenâ, sagt der drusische Milizenführer, der früher einmal Autohändler war, und fährt sich mit der Hand über das bärtige Gesicht. Seine Kämpfer sichern derweil eine StraÃe, die von Suweida in Richtung Damaskus führt. Auf der Fahrbahn sind Brandspuren zu sehen, auf einer Kreuzung liegt ein zerstörtes Militärfahrzeug. âWeiter als bis hierher sind sie nicht gekommenâ, sagt Tablith. Tagelang hatten drusische Kämpfer und rasch ausgehobene Volksmilizen hier gegen syrische Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Stammeskrieger aus dem ganzen Land gekämpft, nachdem eine lokale Fehde zwischen Drusen und Beduinen zu einem offenen Bürgerkrieg eskaliert war. Während der Gefechte begingen beide Seiten Grausamkeiten gegen Zivilisten, vertrieben Tausende und brannten ganze Dörfer nieder. Jetzt herrscht allerdings Ruhe. Seit drei Wochen gilt in Suweida ein Waffenstillstand. In der hart umkämpften Provinzmetropole an der Grenze zu Jordanien sind überall Spuren der Verwüstung zu sehen. Der Ort gleicht einer ...