Ausgabe vom 19.08.2025 Seite 4
Suchbegriffe 19.08.2025 4
Eine Entflechtung, die ins Chaos führte Vor 20 Jahren zog sich Israel aus dem Gazastreifen zurück Tel Aviv. Im Sommer 2005 vollzog Israel einen der bedeutendsten und folgenreichsten Schritte seiner Geschichte: den unilateralen Abzug aus dem Gazastreifen, auch bekannt als âHitnatkutâ auf Hebräisch. Der Schritt markierte einen tiefen Einschnitt in den israelisch-palästinensischen Konflikt â nicht nur geografisch, sondern auch politisch und gesellschaftlich. Der Abzug beendete die israelische Militärpräsenz im Gazastreifen; sämtliche jüdischen Siedlungen dort wurden abgebaut. Dem ging eine lange und gewaltvolle Besetzungsgeschichte voraus. Nach der Eroberung im Sechstagekrieg von 1967 hielt Israel den Gazastreifen unter militärischer Besetzung. In den folgenden Jahrzehnten errichteten israelische Siedler unter staatlichem Schutz dort insgesamt 21 Siedlungen mit rund 8000 Bewohnern, während gleichzeitig damals etwa 1,3 Millionen Palästinenser in dem schmalen Küstenstreifen lebten. Zur gleichen Zeit veränderten die erste (1987â1993) und zweite Intifada (2000â2005) das Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern grundlegend. Nach der ersten Intifada hatte mit den Oslo-Abkommen zwar ein Friedensprozess begonnen. ...