Ausgabe vom 22.11.2018 Seite 5
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Kommentare Die Welt ist ein gefährlicher Platz. So beginnt das von ihm wohl selbst formulierte Statement von Donald Trump zum Freifahrtschein für die saudi-arabische Regimeführung. Ein Satz, der offenbar klar machen soll: Selbst die Supermacht USA sieht sich außerstande zu verhindern, dass Verbündete wie Riad Killerkommandos aussenden, um in einem anderen Staat Regimekritiker töten zu lassen. Der US-Präsident hat aufgrund seiner intellektuellen Defizite vermutlich noch nicht einmal begriffen, welches Armutszeugnis seine ersten sechs Worte darstellen. Sie sind ein provokanter Offenbarungseid, der Hand in Hand geht mit dem Verfall der moralischen Autorität der Vereinigten Staaten unter dem derzeitigen Präsidenten.Trump, der die Erkenntnisse des eigenen Geheimdienstes zu den Auftraggebern der Ermordung Khashoggis wie lästige Kuchenkrümel vom Tisch gewischt hat, sieht bei seiner ganz auf den Wirtschafts- und Benzinpreis-Aspekt reduzierten Strategie auch nicht die große Gefahr seines Schmusekurses: Er begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit von Saudi-Arabien, indem er glasklar signalisiert, welche Aspekte ihm beim Miteinander wichtig sind und welche nicht. Der Treueschwur gegenüber dem nach Ansicht der CIA hochkriminellen Kronprinzen (?unverbrüchlich?) schränkt ...