Ausgabe vom 22.11.2018 Seite 32
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Ironie und Spannung Andrea Camilleri: Das Spiel des Poeten ? Commissario Montalbano liest zwischen den Zeilen, übersetzt aus dem Italienischen von Rita Seuß und Walter Kögler; Köln, Lübbe 2015, 268 Seiten Nichts los in Vigàta, Montalbono langweilt sich und macht sich Gedanken über das Älterwerden. Ein altes, verschrobenes Geschwisterpaar, das sich mit Schusswaffen in seiner Wohnung verschanzt, durchbricht die Ruhe nur kurz; eine in der Wohnung gefundene Sexpuppe bringt immerhin etwas Kuriosität in den Alltag und birgt Stoff für jede Menge verfängliche und missverständliche Situationen. Eigenartig nur, dass bald darauf eine identische Puppe im Müll gefunden wird, mit den gleichen Schäden. Zeitgleich fordert ein Unbekannter Montalbano zu einer Schnitzeljagd heraus.Geübte Krimileser ahnen gleich, dass beides zusammenhängt und auf ein Kapitalverbrechen zusteuert, Montalbano braucht für die Erkenntnis etwas länger. Die Spannung entwickelt sich langsam, steigert sich aber gegen Ende enorm. Wie zuletzt in ?Der Tanz der Möwe? unterhält Camilleri darüber hinaus mit den ? teils skurrilen ? Besonderheiten seiner Protagonisten und lässt seinen Commissario wieder schlemmen und reichlich dem Alkohol zusprechen. Ironie und Spannung für die vielen Montalbano-Fans. Für ...