Ausgabe vom 18.02.2023 Seite 7
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Arbeitgeber: Urteil ist scharfer Eingriff Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts, nach dem Verdienstunterschiede von Frauen und Männern nicht mit Verhandlungsgeschick begründet werden dürfen, sorgt für Kontroversen. ?Die Entscheidung ist ein scharfer Eingriff in die Verhandlungsfreiheit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern und offenbart die Absurdität des Entgelttransparenzgesetzes?, erklärte der Präsident der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée, am Freitag. ?Den Arbeitgebern wird damit das Recht genommen, Verträge frei auszugestalten.? Die Vertragsfreiheit fuße auf den Grundwerten des Wirtschaftssystems. Der Deutsche Frauenring und der DGB sprachen hingegen von einem Urteil, das die Arbeitswelt in Deutschland verändern könne.Das Bundesarbeitsgericht hatte ? wie berichtet ? am Donnerstag der Klägerin eine Gehaltsnachzahlung und eine Entschädigung zugesprochen. Fachleute erwarten nun, dass Arbeitgeber vom Prinzip ?Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? auch dann nicht abweichen können, wenn ein Mann höhere Gehaltsforderungen stellt als seine Kollegin mit vergleichbarer Tätigkeit. In der Praxis heiße das, dass Arbeitgeber weiter auf die Verdienstforderungen eingehen können ? sie müssten allerdings einer gleichermaßen qualifizierten und erfahrenen ...