Ausgabe vom 15.02.2025 Seite 41

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„Es geht auch um Inhalte“ Nina Kunzendorf über ihre Kindheit ohne Fernsehen und öffentlich-rechtliche Krimis Wer sich mit Nina Kunzendorf zum Kaffee trifft, sollte vorher die Tierliebe des Gastwirts prüfen: Die 53-Jährige bringt nämlich ihren Pudel mit. Während der Hund uns um die Füße streicht, sprechen wir über gutes und schlechtes Fernsehen, über massives Lampenfieber und über Nina Kunzendorfs neue Miniserie. Von Daniel Benedict rau Kunzendorf, in Ihrer Kindheit gab es bei Ihnen zu Hause keinen Fernseher. Hat das Freiräume für mehr Kreativität geschaffen – oder haben Sie einfach umso mehr geguckt, wenn Sie bei Freunden waren? Nina Kunzendorf: Jedenfalls habe ich mich nicht benachteiligt gefühlt – komischerweise. Ich hatte immer den Eindruck: Meine Eltern werden sich schon was dabei gedacht haben. Natürlich habe ich heimlich bei Nachbarn ferngesehen. „Bonanza“ zum Beispiel. Ich erinnere mich auch an die Tage nach neuen „Dallas“- oder „Denver“-Folgen. Da konnte ich nicht mitreden. Blöd. Aber es fühlte sich trotzdem nie so an, als wäre ich das einzige Kind ohne Markenturnschuhe. Ich habe einfach mehr gelesen. Meine Kindheit war sehr schön. Heute streiten Eltern und ...