Ausgabe vom 21.06.2025 Seite 4

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Der einsame Ayatollah Die Macht von Ali Chamenei bröckelt, doch Irans Revolutionsführer kann noch immer auf einen riesigen Machtapparat zurückgreifen In gleich drei Sprachen hat Ayatollah Ali Chamenei am Mittwoch Israel gedroht: „Wir werden gegenüber den Zionisten keine Gnade zeigen“, schrieb das Staatsoberhaupt der Islamischen Republik auf Farsi, Hebräisch und Englisch auf X. Später drohte er Donald Trump, dass Angriffe der USA auf Iran „irreparable Konsequenzen“ haben würden. Der 86-jährige Kleriker mit dem schwarzen Turban gibt sich weiterhin wehrhaft. Doch der Krieg gegen den jüdischen Staat stellt die größte Bedrohung für seine Macht dar, seit er nach dem Tod seines Vorgängers Ruhollah Khomeiny im Jahr 1989 zum „Revolutionsführer“ gewählt wurde. Wo sich Chamenei derzeit befindet, ist nicht öffentlich bekannt. Donald Trump jedenfalls gibt an, es zu wissen – auch wenn er am Dienstag betonte, dass er ihn am Leben lassen wolle, zumindest einstweilen. Derweil spielen israelische Politiker ebenso öffentlich mit dem Gedanken, Chamenei zu töten und einen Regimewechsel in Iran herbeizuführen. Der Ayatollah steht zunehmend alleine da: Zahlreiche seiner engsten Vertrauten und Berater wurden ...