Ausgabe vom 02.08.2025 Seite 22

Suchbegriffe 02.08.2025    22


Das Ende des Krieges durften sie nicht erleben „Erinnern und Gedenken“ für Opfer der Euthanasie in Rheine RHEINE. Das Gedenkjahr „80 Jahre Kriegsende“ führt zur Beleuchtung unterschiedlicher Themen aus der NS-Zeit, auch in unserem Medienhaus. Ein besonders furchtbares Kapitel war die Euthanasie, ein Begriff für einen angeblich „schönen Tod“. Es ging um die gezielte Tötung behinderter und psychisch kranker Menschen, auch aus Rheine. Diesem Verbrechen wollte Kardinal von Galen in Münster durch eine Predigt am 3. August 1941 Einhalt gebieten. Der Mesumer Willi Spichala wurde nur 15 Jahre alt. Von ihm blieben nur vage Erzählungen und ein verwischtes Foto, das das Bundesarchiv auf das Jahr 1940 datiert. Als dreijähriges Kind galt er in seiner Umgebung als „gesundheitlich auffällig“. Genaueres wissen wir heute nicht mehr. Es kam 1926 zu einer Einweisung in die Kinder- und Jugendpsychiatrie St. Johannes in Niedermarsberg. Nach der Überweisung nach Weilmünster als Zwischenanstalt brachte man ihn am 22. August 1941 nach Hadamar in Hessen. Er starb am selben Tag in der Gaskammer. Der Pfarrer aus Mesum berichtete später über die Entrüstung im Ort, „als zwei Aschenurnen aus Hadamar an der Lahn hier ...