Ausgabe vom 02.08.2025 Seite 27

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„Schule war kein sicherer Ort für mich“ 16-Jährige berichtet von Missbrauch durch Mitschüler, ihre Eltern vom Kampf für eine Aufarbeitung WETTRINGEN. Grundschülerin Paula (Name von der Redaktion geändert) wird von ihren Mitschülerinnen und -schülern bereits aufgrund ihrer Lern-Defizite geärgert, scheint sozial isoliert. Sie macht die Erfahrung, dass ihr der Klassenlehrer schon das nicht glaubt. Das Vertrauen zu Lehrkräften schwindet bereits früh. Und dann der Tag vor sieben Jahren, im Sportunterricht der dritten Klasse: Als sie auf die Toilette in der Mädchenumkleide muss, sei ihr ein Mitschüler gefolgt, nicht zum ersten Mal. Diesmal aber habe er sich sexuell an ihr vergriffen. Da war Paula neun Jahre alt. Bis sich die heute 16-Jährige aus Wettringen traute, die Geschehnisse Familie und Co. zu erzählen, vergehen Jahre. „Weil mir die ganze Zeit schon niemand in der Schule geglaubt hat und mir der Junge auch gedroht hatte – wenn ich es jemandem erzähle, würde er schlimmere Dinge tun–, habe ich es für mich behalten und es ausgehalten. Ich habe es nicht einmal meinen Eltern erzählt“, heißt es in einem Brief, den Paula erst 2024 an NRW-Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller schrieb. Es ...