Ausgabe vom 13.09.2025 Seite 24

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Vor 125 Jahren waren die Wahlen noch öffentlich Ab 1924 reden Frauen im Rheiner Stadtrat mit / Wahl-Ergebnisse in den 1960ern noch auf Kreidetafeln Zu Beginn dieses Rückblickes schauen wir auf die Stadtverordnetenwahl 1899: Nicht allgemein, nicht gleich, aber öffentlich: Turnusmäßig wird in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs ein Drittel der zwölf Stadtverordneten Rheines neu gewählt. 1899 wählte Fabrikant Alfred Kümpers seinen Verwandten Carl Timmerman und Rudolf Windhoff. Seine Brüder Hermann und Franz August gingen nicht zur Wahl. Der Wirt Franz Hues gab seine Stimme Georg Nadorff, der auch von seinem Bruder Joseph eine Stimme erhielt. Friseur Franz Eduard Beil wählte sich selbst. Woher man das weiß? Die Wahlen waren öffentlich. Die Wahlberechtigten gingen zur festgesetzten Zeit ins Rathaus und benannten ihren Kandidaten, was sorgfältig ins Protokollbuch eingetragen wurde. Das ging in drei Vormittagsstunden über die Bühne. Die zur Wahl stehenden Männer waren allgemein bekannt, oft handelte es sich auch um Wiederwahl. Fabrikbesitzer Carl Timmerman etwa war im Zentrum und auch Reichstagsmitglied. Tabakfabrikant Nadorff gab vielen Menschen Arbeit. Friseur Eduard Beil, 28 Jahre lang Stadtverordneter, war stadtbekannt als Friseur, ...