Ausgabe vom 19.12.2025 Seite 20

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Vom Hetzer zum Aufklärer Ex-Neonazi Axel Reitz diskutierte am Gymnasium Dionysianum über Radikalisierung – und Wege heraus RHEINE. Im Forum des Gymnasiums Dionysianum sprach der ehemalige Neonazi Axel Reitz über seinen Weg in den Rechtsextremismus – und seinen späten Bruch mit der Szene. Vor Neuntklässlerinnen und -klässlern schilderte der heute 42-Jährige, wie aus jugendlicher Provokation Ideologie werden konnte, wie rechtsextreme Netzwerke arbeiten und welche Erzählmuster junge Menschen bis heute ködern. Anschließend vertiefte Axel Reitz Fragen der Prävention: Was sind Warnsignale? Wie kontert man vermeintlich „simple“ Lösungen? Und wie gelingt Distanz, wenn die Clique abdriftet? Reitz, einst von Medien als „Hitler von Köln“ bezeichnet, gehörte über Jahre zu den sichtbarsten Akteuren der deutschen Neonaziszene, heißt es in einem Pressetext. Er organisierte Aufmärsche, vernetzte Gruppen und trat als Propagandaredner auf – ein Bild, das er in seinem Buch „Ich war der Hitler von Köln“ schonungslos aufarbeitet. Darin beschreibt er, wie seine Politisierung früh begann: Ausgerechnet an der Schule, als eine Projektwoche rechtsradikale Parteien ausblendete – ein Tabu, das seine ...