Ausgabe vom 31.03.2023 Seite 5

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Auf stur gestellt LeitartikelGewerkschaften schlagen Angebot aus Acht Prozent mehr Lohn, mindestens ein Aufschlag von 300 Euro pro Monat plus eine steuerfreie Einmalzahlung von 3000 Euro im laufenden Jahr ? dieses Angebot von Bund und Kommunen in der dritten Tarifrunde des öffentlichen Dienstes konnte sich sehen lassen. Millionen Beschäftigte in der Privatwirtschaft würden sich über eine solche Gehaltssteigerung freuen und hätten sofort eingeschlagen. Doch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund schlugen das Angebot aus. Sie wollen noch mehr erzwingen. Mit einem bereits überzogenen Warnstreik am Montag ? während die Tarifrunde lief ? hat Verdi geballte Kraft demons­triert. Der Beamtenbund segelt im Windschatten mit.Nun müssen Schlichter ran. Scheitern auch sie, drohen generelle Streiks zur Unzeit. Dabei lagen Gewerkschaftsforderung und Arbeitgeberangebot gar nicht mehr weit auseinander: Zwischen 10,5 und acht Prozent liegen keine Welten, ebenso wenig zwischen der Mindestforderung von 500 Euro und dem Arbeitgeberangebot von 300 Euro plus Einmalzahlung, wovon die Hälfte bereits im Mai ausgezahlt werden sollte. Normalerweise trifft man sich in der Mitte. Das Angebot der Arbeitgeber ging schon weit über diese Mitte hinaus, weil Bund und Kommunen schon an ...