Ausgabe vom 09.09.2023 Seite 3
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Der Krieg bleibt in den Herzen Ukrainischer Kriegsdienstverweigerer hilft von Warendorf aus Alexander sagen sie zu ihm hier in Deutschland. Zu Hause ist er Oleksandr. Da war er aber schon eineinhalb Jahre nicht mehr. Oleksandr Victor sehnt sich nach dem Tag, an dem er die ?beste Frau der Welt?, seine Nadija, und die fünfjährige Tochter Sofia wieder in den Armen hält. Wollte er das jetzt, würde Victor sofort zum Militärdienst eingezogen, wenn er die Grenze übertritt. Er ist ukrainischer Kriegsdienstverweigerer.Was nur bedingt stimmt, wenn man diesen Begriff mit dem theoretischen Verständnis anwendet, das nach 1945 in Europa jahrzehntelang wachsen konnte. Ohne Krieg. Victor stand vor der existenziellen Frage: kämpfen und töten oder den Lebenden helfen? Der Krieg zog in diesem inneren Kampf den Kürzeren. ?Ich habe entschieden, dass ich meinem Volk hier in Deutschland mehr helfen kann?, sagt der 36-Jährige. Wobei: Er mag hier in Frieden leben, empfinden kann er ihn nicht: ?Mein Krieg ist hier in Deutschland. Er ist in meine Familie gekommen.? Also hilft er. Mit Gottes Beistand. Ohne den würde er das nicht schaffen.Oleksandr arbeitete in der westukrainischen Stadt Mukatschewo für den dortigen Bischof. Er organisierte Pilgerfahrten, machte Medienarbeit. Nicht weit ...