Ausgabe vom 15.03.2025 Seite 3
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âWir kriegen so viel zurückâ Pflegefamilie hat einen Menschen mit Handicap aufgenommen Münster. Wenn Ariane Lattke es so erzählt, klingt es wie selbstverständlich: âAnnemarie wollte Eltern, wir wollten ein Kind â also los!â Doch Annemarie ist kognitiv beeinträchtigt, konnte mit fünf Jahren noch nicht gut laufen und kaum sprechen. Wo viele andere Gasteltern abgewunken hätten, sahen Ariane Lattke und ihr Mann eine Herausforderung, die sie gerne annahmen. 20 Jahre später lebt Annemarie noch immer in ihrer Gastfamilie â statt in einer stationären Einrichtung. Im Jahr 2005 hatten sich Lattkes entschlossen, ein Kind aufzunehmen. Statt Adoption entschieden sie sich für ein Pflegekind. Oft kämen die âaus Familien, in denen sie nicht gut aufgehoben sindâ, formuliert es Johanna Albrecht-Wandelt vorsichtig. Sie ist Sozial-, Milieu- und Theaterpädagogin beim Verbund Haus vom Guten Hirten, der unter anderem Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit psychischer oder kognitiver Beeinträchtigung macht. Manche Eltern seien schlicht überfordert, seien abhängig von Drogen oder es komme zu Gewalt. Bei Pflegekindern behielten die Eltern zwar zunächst das Sorgerecht. Aber meistens gebe es nicht wirklich die ...