Ausgabe vom 01.04.1995 Seite 17

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Das Zittern vor dem letzten großen Vernichtungsschlag Rheine. Je näher das Ende des Kriegs rückte, desto unüberlegter und unsinniger wurden die Abwehrmaßnahmen. Der zuständige Reichsverteidigungskommissar kam auf die Idee, einen West falenwall , ein langes Grabensystem, auswerfen zu lassen, das bei einem Verlust Hollands und bei einem Durchbruch der alliierten Streitkräfte die Lücke zwischen Rhein und Ems schließen und eine rückwärtige Emslinie vorbereiten sollte. Rheine lag hinter dieser Verteidigungslinie, die von Tausenden Fremdarbeitern und deutschen Männern und Jugendlichen errichtet wurde. Verteidigungsstrategisch war der Westfalenwall allerdings ein totaler Flop, weil einfach nicht mehr genug Soldaten zur Verfügung standen, um diese langen Grabenkilometern zu besetzen. Außerdem war die Anlage so dilletanisch angelegt, daß niemand so recht an ihren Verteidigungswert glaubte. Vollens absurd erscheint der Wall angesichts der erdrückenden feindlichen Übermacht Nicht weniger als 29 Divisionen und sieben selbständige Einheiten setzten unter dem Oberbefehl Montgomerys am Abend des 23. März 1945 zum Angriff auf den Niederrhein an. Ziel der Offensive war die Eroberung des Münsterlandes und der Vorstoß in die norddeutsche Tiefebene. Eine Million gut ...