Ausgabe vom 01.04.1995 Seite 63

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Von Peter Werth Text und Jürgen Peperhowe Fotos In blauem Uniformrock mit roten Aufschlägen, weißer Hose, mit hohen schwarzen Stiefeln, den Dreispitz auf dem Kopf, den linken Arm an die Hüfte gelegt, während sich die rechte auf den Gehstock stützt, so steht er da der Alte Fritz. Dabei blickt er ein wenig griesgrämig in die Welt. Und das gleich im Dutzend. Denn Wolfgang Stroot produziert den Preußenkönig Friedrich II., den ganze Historikergenerationen auch den Großen nennen, am Fließband. Als Zinnfigur, gerade mal sieben Zentimeter hoch. Da wird die Bezeichnung der Große recht schnell mit einem zumindest kleinen Fragezeichen versehen. Ich mag den Alten Fritz , sagt der Herr über 6000 Zinnfiguren. Die vielbeschworenen Tugenden wie Genauigkeit, Sparsamkeit, vor allem aber Toleranz, die der Preußenkönig verkörpert habe, imponieren dem 62jährigen Polier. Ebenso wenig wie er das Etikett des Militaristen für Friedrich II. gelten lassen will, weist er die Bezeichnung für seine eigene Person entschieden zurück. Mit Militär will ich nichts zu tun haben , stellt er kategorisch fest. Die Herstellung der Zinnfiguren ist für den Münste raner lediglich eine entspannende Freizeitbeschäftigung. Die er allerdings mit Akribie und Akkuratesse betreibt. Im heimischen ...