Ausgabe vom 01.02.1992 Seite 10

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Albertville (dpa). Noch bevor Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterand am 8. Februar die XVI. Olympischen Winterspiele in Albertville eröffnet, steht ihr außerordentlicher historischer Rang fest. Zum letzten Mal werden 1992 in einem Jahr Winterspiele mit Sommerspielen veranstaltet. Zum letzten Mal wird eine Mannschaft aus der ehemaligen Sowjetunion antreten, die die WinterOlympiaden seit 1956 dominiert hat. Zum ersten Mal seit 1964 betritt eine gesamtdeutsche Mannschaft die olympische Bühne, und sie hat die Chance, den Rang der untergegangenen UdSSR einzunehmen. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg steht Olympia nicht unter der Spannung einer zweigeteilten Welt, in der der Sport als politische Waffe mißbraucht wurde: So beginnt in Albertville eine Neuzeit Olympischer Spiele. Erstmals 1924 stellte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Sommerspielen den kleinen Bruder Winterspiele zur Seite. Dieser wuchs zu beachtlicher Größe. Doch das IOC war der Meinung, die Winterspiele könnten sich, auch zum Nutzen des großen Bruders, in zeitlicher Entfernung noch besser entwickeln und beschloß 1986 eine Trennung. Was vor 68 Jahren im französischen Chamonix begann, läuft nun in der Nachbarschaft der Savoyen aus, wird 1994 im norwegischen Lillehammer auf eigene ...